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3 Fragen an Juliane Becker zu piqd

Ein neues Social Network macht sich bemerkbar: piqd. Die Plattform will einen Weg aus der Filterblase zeigen. Von einer kleinen Redaktion aus Fachjournalisten, Wissenschaftlern und Politikern wie dem Grünen Konstantin von Notz werden Schwerpunktthemen von Experten betreut, die jeden Tag Links posten. Die junge Journalistin Juliane Becker ist seit Dezember 2015 als „piqer“ für das Münchner Stadtleben tätig und erklärt, was dahinter steckt.

Juliane, für wen lohnt es sich, piqd zu nutzen?

Für alle, die nicht genug Zeit haben, sich Tag für Tag durch sämtliche Newsportale zu klicken. Auf 17 Kanälen zu den unterschiedlichsten Themen pitchen wir als Experten Artikel und Beiträge, die uns relevant erscheinen und erklären, weshalb es sich lohnt, diese zu lesen. Man kann verschiedene Kanäle abonnieren und erhält dazu einen täglichen Newsletter, außerdem können angemeldete Nutzer eigene piqs teilen. So entsteht eine Bandbreite von Themen und Meinungen – sozusagen das Gegenteil einer Filterblase.

Was ist im Gegensatz zur Journalisten-Plattform Torial oder einem persönlichen Blog anders?

Bei piqd geht es nicht um journalistische Selbstdarstellung oder die Vermarktung der eigenen Texte; wir wollen zu einer informierten Öffentlichkeit im Netz beitragen. Beiträge aus ganz unterschiedlichen Medien werden gepiqd, so entdeckt man selbst als Digital Native auch mal eine neue Website oder einen neuen Blog. Die Experten der jeweiligen Kanäle wissen, wovon sie reden.

Die Plattform steht quasi zwischen Online-Magazin und Social-Media-Dienst. Ist das die Zukunft?

Ich bin mir zumindest sicher, dass piqd einen erheblichen Einfluss auf den Journalismus haben wird. Durch die Kommentier- und Bewertungsfunktion bekommt man sofort Feedback und kann so gut einschätzen, welche Themen gerade polarisieren. Das ist nicht nur für Berufsjournalisten interessant. Wir wollen die Diskussionsqualität im Internet fördern und sind auch dazu angehalten, mit den Nutzern zu interagieren – anders als bei SPON oder Facebook wird es aber keine Hasstiraden – sondern konstruktive Diskussionen in den Kommentarspalten geben. Ich persönlich finde die kurzen Pitches zu den piqs hilfreich. So kann man es sich noch mal überlegen, ob sich es wirklich lohnt, Lesezeit zu investieren.

Hier könnt ihr euch selbst ein Bild dazu machen: piqd.de.

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