Interview
Schreibe einen Kommentar

Interview | „Gute Journalisten sind wichtig, um Missstände zu erkennen“

Laut Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler Bayern e.V. hat der Freistaat zu Beginn des Interviews gut 29 Milliarden Euro Schulden. Er ist jedoch eines der wenigen Bundesländer, das seine Verschuldung bereits reduziert. Derzeit um 960 € in der Minute. Marc R. Hofmann sprach mit dem bayerischen Vorsitzenden, Rolf Baron von Hohenhau, über die Rolle guter Journalisten und die Unterstützung des BdSt. für den VJ-Workshop auf den Medientagen.


800px-Schuldenuhr_2006_08_c_Henry Muehlpfordt_wikicommonGuten Morgen, Herr von Hohenhau. Was ist eigentlich der Bund der Steuerzahler und wofür setzt er sich ein?

Wir haben im Wesentlichen vier Ziele: Ein gerechteres Steuersystem mit weniger Ausnahmen. Dann können die Steuern auch niedriger sein. Wir sind nicht gegen Steuern an sich. Außerdem muss Steuerverschwendung geahndet werden wie Steuerhinterziehung. Des Weiteren wenden wir uns gegen Bürokratisierung und soziale Sicherungssysteme, die nur wenig effektiv funktionieren.

Welche Rolle haben Sie als Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes?
Ich bin bereits seit 1980 Vorsitzender in Bayern, zusätzlich auch Präsident der Taxpayers Association of Europe und Vizepräsident der World Taxpayers Association. Neben meiner Leitungsfunktion kümmere ich mich auch um unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Was streben Sie mit der Unterstützung von Nachwuchsjournalisten an?
Zuerst einmal müssen wir Bürger selber kontrollieren, was die Politik mit unseren Steuergeldern macht. Dafür ist es wichtig, dass die Arbeit des Bundes der Steuerzahler bekannt ist. Dazu brauchen wir die Medien. Gute Journalisten sind wichtig, um Missstände zu erkennen.

Welche Rolle spielt der Bund der Steuerzahler in Bayern?
Der Bund der Steuerzahler hat bayernweit ca. 45.000 Mitglieder. Um die kümmern wir uns mit 20 Mitarbeitern in München, zwei davon arbeiten in unserer Pressestelle. Wir bringen mit Klartext monatlich ein eigenes Magazin für unsere Mitglieder heraus, tragen mit 12-18 Seiten zur Bundesausgabe von „Der Steuerzahler“ und zum „Schwarzbuch“ (ePaper) bei. Letzteres ist sicherlich unser bekanntestes Produkt, in dem wir jedes Jahr aufs Neue Fälle von Steuerverschwendung dokumentieren (Beispiele aus Bayern beinhalten in diesem Jahr den G7-Gipfel auf Schloss Elmau und die Straßenbahnunterführung unter den Augsburger Hauptbahnhof). Bei der Erstellung der Publikationen sind wir immer wieder an der Zusammenarbeit mit freien Journalisten interessiert.

Herr von Hohenhau, vielen Dank für das Gespräch! 

Die Verschuldung des Freistaates Bayern ist in den vergangenen 20 Minuten um 19.200 Euro gesunken. Das macht zwar immer noch 2360 Euro pro Kopf, was im Vergleich zu anderen Bundesländern aber wenig ist.

Schreibe einen Kommentar